So eine Regenwippe richtet sich an etwas erfahrenere Bastler!
Was wir benötigen:
- 1 Trichter (1€)
- 1 großen Winkel ( ca. 20 x 30cm / Baumarkt / Alfar-Winkel / 1,5€)
- 1 Schrittzähler (z.B. von Pollin / 2€)
- Schrauben und Muttern (am besten M3 oder M4 / 1€)
- Draht (auch wieder Pollin / 3€)
- Lötkolben
- Schelle um den Trichter zu haltern
- 1 kleinen Becher (ich hab eine 40mm Rohrkappe genommen, eine Filmdose wäre super!)
- ein bisschen Alublech (ich arbeite gerne mit diesem Material, da es leicht zu verarbeiten ist, nicht rostet und
nicht magnetisch ist)
- 2 Komponentenkleber
- ein kleiner Magnet
Zusammenbau:
Zuerst müssen wir den Wippbehälter vorbereiten.
- Er sollte nicht höher als ca. 2 cm sein, eher noch kleiner.
- Er sollte so leicht wie möglich sein.
- er muss an einer Seite eingekerbt werden
Jetzt brauchen wir ein Stück Alublech von ca. 1 cm x 15 cm.
Mit einem Stift bitte genau die Mitte markieren.
Nun müssen wir den Behälter auf das Alublech kleben (Kerbe nach außen!) und noch 3 oder 4 Muttern
einer M3 oder M4 Schraube genau in der Mitte des Blechs.
Beim kleben am besten die Schraube mit drin lassen, so haben die Muttern
die richtige Position.
Diese Muttern dienen uns später als Wippachse.
Aber Achtung!
Es ist wichtig, dass nur die Muttern angeklebt werden
Die Schraube und das Innere der Muttern darf KEIN Kleber abbekommen!
Denn hier soll sich die Wippe später drauf drehen.
Am besten ist es, wenn der Becher und die Schraube nicht auf der gleichen Seite sitzen.
Das ist dann etwas stabiler.
Nun bringen wir an der langen Seite unseres Winkels mit Hilfe eines Stückes Alublech
(oder etwas anderes) eine Rohrschelle an, die unseren Trichter halten soll.
Der Abstand sollte genau so gewählt werden, dass er so wie auf dem Bild zu sehen ist, in den
Becher tropfen kann. Dazu kurz die Wippe mit dem Becher leicht schräge (so 30°) an den Winkel halten.
Am besten wäre es, wenn die Rohrschelle so angebracht wird, dass der Trichter recht weit
links in den Becher tropft. So tropft er auch noch in den Becher, wenn die Wippe später umschlägt.
Aber darauf gehe ich später noch genauer ein.
Jetzt können wir eine Schraube, passend zu den angeklebten Muttern, in der
entsprechenden Höhe durch den Winkel stecken und anschrauben.
Danch einfach die Wippe aufschrauben.
2-3 cm darunter könnt ihr gleich noch ein Loch bohren, weil hier
noch ein kleines Alublech (ca. 1 x 15cm) angebracht wird.
Dieses Blech dient später als Anschlag für die Wippe.
Nun müssen wir auf der gegenüberliegenden Seite der Wippe das entsprechenden
Gegengewicht anbringen.
Dieses muss jetzt genau stimmen!
Es sollte so schwer sein, dass die Wippe leicht nach rechts zum Gewicht
fällt...so ca. mit 2-3g Übergewicht.
Das ist leichter gesagt als getan und bedarf eines bisschen Geschickes.
Ausserdem muss ganz oben noch ein kleiner Magnet mit draufgeklebt werden, denn
der soll später beim Wippen den Zählimpuls auslösen
Ich habe für die Gegengewichte einfach Muttern verwendet und sie mit
Kleber aufgeklebt.
Ganz oben befindet sich bei mir ein kleiner Neodym Magnet, es geht aber
auch jeder andere Magnet (der Schrittzähler hat ja selber auch einen!)
So sollte das ganze dann aussehen.
Die Anschlagsleiste sollte so angebracht werden.
Hier noch mal 2 Bilder...
.
Jetzt geht es den Zähler:
Dazu ein paar erklärende Worte
Schrittzähler sind mit einem sog. Reedkontakt versehen.
Das sind 2 kleine Metallplättchen, die bei Annäherung eines Magneten
einen Kontakt schließen und so einen Zählimpuls auslösen.
Bei jedem Schritt wird ein kleiner Magnet durch den Schwung am Reedkontakt
vorbeigeführt und so der Schritt gezählt.
So ein Teil eignet sich natürlich wunderbar für unsere Wippe.
Dazu müssen wir jetzt den Schrittzähler öffnen, weil wir den Reedkontakt
ausbauen müssen.
Dazu erst mal die obere Klebefolie abnehmen.
Damit man an die darunter liegenden Schrauben rankommt.
Die Schrauben herausdrehen und das Innenteil herausnehmen.
Auf der anderen Seite das Schwunggewicht und den Verstelldraht
einfach abbrechen
Nun wieder die Schrauben lösen...
Und die Abdeckung vorsichtig abnehmen und umdrehen.
Jetzt müssen wir den Reedkontakt auslöten.
Und durch ein Kabel ersetzen. Wie lang es sein soll ist vollkommen egal.
Nun das ganze wieder zusammenbauen.
Das Kabel lässt sich wunderbar durch den ehemaligen Schieberegler führen.
Wenn man jetzt den Reedkontakt an das verlängerte Kabel anlötet kann
man wunderbar mit dem ausgebauten Magneten ein Test durchführen und schauen
ob der Zähler funktioniert.
Dazu einfach den Magneten am Kontakt vorbeiführen.
Endgültiger Zusammenbau:
Wir müssen jetzt den Reedkontakt in der entsprechenden Höhe am Winkel anbringen.
Der Redkontakt soll ja bei jedem Wippvorgang einmal zählen und deswegen muss er über dem
Magneten ein paar mm über der oberen Stellung angebracht werden
So sollte es aussehen, wenn die mit Wasser gefüllte Wippe nach links schlägt.
Und so sieht dan die fertige Wippe aus und kann nach draußen gestellt werden.
Bei einem schönen langen Kabel, kann man sich die anzeige bis nach drinnen legen
und immer ablesen wie oft die Wippe umgeschlagen ist.
Ein Wort zur Eichung.
Diese Wippe habe ich mit einer Einwegspritze "grob" getestet um zu sehen
bei welcher Wassermenge sie umschlägt. Die Menge variiert so zwischen 1,9 und 2,1 g
Ich kann dazu nur folgendes sagen: Wartet einfach einen langen Regen ab und vergleicht
dann mit einem einfachen Wassersammler die gefallenen Millimeter Regen, mit der Anzahl
der Anschläge.
Bei mir war es so, dass die Wippe 50x umgeschlagen ist als 10mm Regen gefallen sind
D.h. also, ich brauche die angezeigte Zahl nur durch 5 teilen um die gefallenen mm Regen zu berechnen
Ich bin auch bei Nachprüfungen immer wieder erstaunt, wie gut diese Wippe funktioniert!
Ganz ohne gekauftem Hightech aber mit hohem Bastelspass.